Europas Dünen im Fokus

Europas Dünen im Fokus

Mark van Til und Martijn van Schaik von Waternet stellen das LIFE-Projekt "Amsterdam Dunes: Source for Nature" im Rahmen einer Exkursion vor.
70% des Trinkwassers für die Metropole Amsterdam wird in dem nahegelegenen Dünengebiet vor allem durch Versickerung von Rheinwasser gewonnen.
Durch Gehölzentnahme und Oberbodenabtrag entstanden beindruckend große offene Dünenbereiche im Projektgebiet von "Amsterdam Dunes".
Der Appetit der über 3000 Damhirsche ist groß - nur vor dem Jakobskreuzkraut machen sie halt.
Wegen des hohen Weidedrucks müssen die verbliebenen Gehölzinseln teilweise durch Zäune vor Verbiß geschützt werden.
Ein Mosaik aus aktiven, offenen Sandflächen und Flächen verschiedener Sukkzessionsstadien soll erhalten werden.

Dünen in Europa? Ja, Dünen sind eigentlich allgegenwärtig. Aber oft verbinden wir sie mit den Küstendünen, wie den großen aktiven Wanderdünen an der Atlantikküste Frankreichs. Es gibt sie aber auch im Dahme-Seengebiet, wo sie oft bewaldet und kaum noch erkennbar sind.  Im Schutzgebietsnetz NATURA 2000 sind Küstendünen und Binnendünen gleichermaßen vertreten. Und auch das LIFE-Programm hat seit 1992 bereits 172 Projekte mit Dünen-Lebensräumen in 21  Mitgliedsstaaten der EU gefördert.

Im Rahmen des Biogeografischen Prozesses für Natura 2000 lud die Europäische Kommission vom 15.-17. Juni 2016 zum großen Dünen-Treffen in die niederländische Küstenstadt Zandvoort ein. Über 80 Naturschutzexperten, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger aus 15 europäischen Mitgliedsstaaten nahmen an dem Treffen teil. Für LIFE Sandrasen besonders interessant: 12 weitere LIFE-Projekte widmen sich derzeit den Binnendünen, davon drei Projekte auch zusätzlich den trockenen Sandrasen.

Die Hauptprobleme, mit denen alle Dünen-Projekte zu kämpfen haben, sind sehr ähnlich: Neben gezielter Aufforstung und natürlicher Sukzession gefährden Neophyten wie die Spätblühenden Traubenkirsche die offenen Sandlandschaften. Dass LIFE Sandrasen dabei mit seiner Projektstrategie auf dem richtigen Weg ist, machten viele Gespräche und Diskussionen während des Treffens deutlich. Offene Sandflächen zu schaffen und die gezielte Wiederansiedlung typischer Pflanzenarten sind die Schlüsselmaßnahmen für den Erhalt der Trockenlebensräume.

Im Rahmen des Treffens hatten Holger Rößling und Janine Ruffer auch die Gelegenheit, die nahegelegenen Amsterdamer Küstendünen zu besichtigen. Hier setzt Waternet, ein Wasserversorgungsunternehmen, das LIFE-Projekt „Amsterdam Dunes: Source for Nature“ um. Das 4000 Hektar große Dünengebiet ist nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern dient auch der Trinkwassergewinnung für die Stadt Amsterdam. Es wird mit Damwild beweidet und offen gehalten. Zusätzlich werden hier auch gezielt offene Sandflächen geschaffen, um eine gewisse natürliche Dünendynamik wiederherzustellen.

Das Projekt Sandrasen

In einem gemeinsamen EU-LIFE-Projekt widmen sich die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg und der Naturpark Dahme-Heideseen von 2013 bis 2019 den europaweit stark gefährdeten Sandtrockenrasen.
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Ansprechpartner:
Dr. Holger Rößling (Projektleitung)
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