Herbstaussaat 2017

Herbstaussaat 2017

Das Team von Nagola Re, dem Naturschutzfonds und dem Naturpark Dahme-Heideseen beim Harken der Aussaatflächen.
Mischwanne mit Saatgut (dunkel) und Ansaathilfe (hell)
Christina Grätz von Nagola Re schreitet als Säfrau übers „Feld“.
Noch ein Vorteil der Ansaathilfe: Man erkennt die bereits besäten Flächen sehr gut.
Beim Ziehen der Handwalze wurde einem schnell warm an der kalten Herbstluft.
Eine der Arten, die ausgesät wurden: Die charakteristische Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium).
Auch Samen des Berg-Sandglöckchens (Jasione montana) fanden sich in den diesjährigen Saatgutmischungen.

Nach 2015 und 2016 fand nun bereits zum dritten Mal eine große herbstliche Aussaataktion im Rahmen unseres LIFE-Projektes statt. In sechs Natura 2000-Gebieten wurden insgesamt knapp fünf Kilogramm Saatgut von zahlreichen Trockenrasenpflanzen ausgebracht.

Auf einigen offenen Sandflächen in den Natura 2000-Gebieten „Kienheide“ und „Heideseen bei Groß Köris“ kam diesmal eine komplexe Aussaattechnik zum Einsatz. Mit Technik ist hier aber keine moderne Sämaschine mit computergesteuerter Dosiervorrichtung gemeint. Ganz im Gegenteil: Handarbeit war gefragt bei der sorgfältigen Durchführung verschiedener Arbeitsschritte, da die Flächen meist kleinflächig und schwer erreichbar sind.

Zuerst wurde das Saatgut in großen Kunststoffwannen oder Joghurteimern mit Sand oder Sojaschrot vermischt. Sand und Sojaschrot dienen als sogenannte Ansaathilfe. Die Samen vieler Trockenrasenarten sind winzig klein oder sehr leicht. Die Menge richtig zu dosieren, ist also nicht einfach. Zudem werden die leichten Samen schnell vom Winde verweht. Durch die Streckung mit einer Anssaathilfe kann alles besser dosiert werden. Außerdem verhindert die Ansaathilfe bei einer Saatgutmischung das Entmischen leichterer und schwererer Samen bei der Aussaat. Die einzelnen Bestandteile der Saatmischung werden so gleichmäßiger auf der Fläche verteilt.

Auch die Aussaatflächen mussten erst vorbereitet werden. Mit Harken wurde der Sand etwas aufgeraut, damit die Samenkörner später besseren Halt finden und nicht gleich beim ersten Wind verweht werden.

Die Aussaat selbst erfolgte dann wie zu Großvaters Zeiten: Die Säfrauen und -männer trugen Streuwannen am Körper und streuten daraus das Saatgut auf die Fläche. Klingt einfach, erfordert aber tatsächlich einige Übung, bis die Substratmenge pro Wurf, die Wurfbreite und die eigene Schrittlänge gleichmäßig verinnerlicht ist. Hier kamen auch Spielzeugschaufeln aus dem Sandkasten unserer Kinder zum Einsatz. Zum Abschluss wurde die Saat mit einer breiten Walze etwas angedrückt, um gute Keimbedingungen zu schaffen.

Nun sind wir gespannt, wie die Saat ab dem kommenden Frühjahr aufgehen wird!

Das Projekt Sandrasen

In einem gemeinsamen EU-LIFE-Projekt widmen sich die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg und der Naturpark Dahme-Heideseen von 2013 bis 2019 den europaweit stark gefährdeten Sandtrockenrasen.
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Ansprechpartner:
Dr. Holger Rößling (Projektleitung)
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