Masterarbeit bei LIFE Sandrasen

Masterarbeit bei LIFE Sandrasen

Graue Skabiose in Blüte
Links im Bild: Jungpflanzen der Grauen Skabiose
Marie nimmt Bodenproben bei den wiederangesiedelten Pflanzen

Wie bist du auf das Projekt LIFE Sandrasen gestoßen? Was interessiert dich daran?

Das erste Mal habe ich beiläufig in meiner Naturschutz-Vorlesung von dem Projekt gehört, in der wir alle einen Naturpark in Deutschland vorstellen sollten. Der eigentliche Kontakt entstand dann über Frau Grätz von der NagolaRe GmbH, bei der ich mich für die Betreuung meiner Masterarbeit beworben hatte und die bei den Wiederansiedlungsmaßnahmen im Projekt LIFE Sandrasen involviert ist. Mich fasziniert an dem Projekt, dass im „sauren“ Brandenburg tatsächlich kalkhaltige Böden vorkommen. Generell finde ich wichtig, dass seltene und kleinräumige Habitate geschützt und erhalten bzw. wiederhergestellt werden und ich bin froh, dass ich nun einen kleinen Beitrag dazu leisten kann und die Masterarbeit einen praktischen Nutzen hat. Dieser Praxisbezug fehlt an der Uni viel zu oft.

In welchem Studiengang schreibst du deine Masterarbeit und wie lässt sich diese beschreiben?

Ich studiere im Studiengang „Landnutzung und Wasserbewirtschaftung“ an der BTU Cottbus-Senftenberg. Meine Masterarbeit befasst sich mit der Wiederansiedlung von Trockenrasenarten auf den „trockenen kalkreichen Sandrasen“ (LRT 6120) und dabei insbesondere mit der Grauen Skabiose. Diese ist eine den Lebensraumtyp kennzeichnende Pflanze und sowohl der LRT als auch die Vorkommen der Grauen Skabiose sind aktuell gefährdet. Im Rahmen von LIFE Sandrasen erfolgte eine Wiederansiedlung der Grauen Skabiose auf verschiedenen Magerrasenflächen im Dahme-Heideseengebiet, deren Erfolg ich in meiner Masterarbeit bewerten möchte. Dafür nehme ich entlang der Pflanzreihen auf verschiedenen Flächen Bodenproben und bestimme verschiedene Bodenparameter wie pH-Wert, Lagerungsdichte oder Kalkgehalt. Wenn die Graue Skabiose Ende August blüht, steht dann noch die Bestimmung verschiedener Fitnessparameter der Pflanze, wie Wuchshöhe oder die Anzahl der Blüten, an. So möchte ich herausfinden, wie Bodenparameter Einfluss auf die Pflanze haben und helfen, die Effektivität von Wiederansiedlungsmaßnahmen der Grauen Skabiose auf Magerrasenflächen zu erhöhen.

Was sind die größten Herausforderungen bislang? Draußen, im Labor oder am Schreibtisch?

Die größte Herausforderung ist bisher, den Überblick bei den doch sehr komplexen Flächen und den vielen verschiedenen Parametern zu halten. Es gibt so viele Faktoren, die einen Einfluss haben und die bedacht werden müssen… Die Arbeit draußen und im Labor sind für mich die schönsten Teile der Arbeit, da sie Abwechslung zum sonst doch eher theoretischen Uni-Alltag bieten!

Welche Aufgaben stehen die nächsten Wochen an bei deiner Masterarbeit?

Die nächsten Wochen werde ich wohl größtenteils im Bodenlabor in Cottbus verbringen, um die Bodenparameter zu bestimmen. Dabei stehen Sieben, Mörsern und verschiedene Bestimmungsverfahren an, bevor ich dann wahrscheinlich Ende August wieder raus ins Naturschutzgebiet fahren kann, um die restlichen Daten zu nehmen.

Hast du schon erste Erkenntnisse oder zumindest Vermutungen? Wann soll die Arbeit abgeschlossen sein?

Bisher habe ich mich vornehmlich mit der Recherche beschäftigt, ein paar erste Ergebnisse aus dem Labor liegen aber auch schon vor. Dazu gibt es bislang nur so viel zu sagen: die Werte liegen im erwarteten Bereich. Ende 2018 soll die Arbeit abgeschlossen sein.

Magst du uns noch ein paar Sätze zu deiner Person erzählen?

Ich studiere seit 2013 an der BTU Cottbus-Senftenberg und habe hier auch schon meinen Bachelor im Studiengang „Landnutzung und Wasserbewirtschaftung“ absolviert. Meine Bachelorarbeit ging noch in eine komplett andere Richtung. Im Master habe ich dann mein Interesse für den Naturschutz entdeckt, was vor allem an einer sehr überzeugenden und mitreißenden Vorlesung lag. Wenn ich nicht gerade Bodenproben siebe, engagiere ich mich im Sportverein und spiele aktiv Volleyball.

Das Projekt Sandrasen

In einem gemeinsamen EU-LIFE-Projekt widmen sich die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg und der Naturpark Dahme-Heideseen von 2013 bis 2019 den europaweit stark gefährdeten Sandtrockenrasen.
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Ansprechpartner:
Dr. Holger Rößling (Projektleitung)
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