Zu Besuch bei LIFE Eichenwälder am Niederrhein

Zu Besuch bei LIFE Eichenwälder am Niederrhein

Die Eichen im Diersfordter Wald sind bis zu 150 Jahre alt.
Die Heiden der Kaninchenberge sind Lebensraum für Zauneidechse, Schlingnatter, Heidelerche und die selten gewordene Feldgrille.
Gotland-Pelzschafe sorgen für den Erhalt der Heidelandschaft.
Janine Ruffer begutachtet ein Ringelmesser mit Kambiumbürste, das bei LIFE Eichenwälder zur Bekämpfung der Amerikanischen Traubenkirsche zum Einsatz kommt.
Erfahrungsautausch der beiden LIFE-Projektteams in einer der wenigen Regenpausen.
Die Erfolge des Ringelns der Amerikanischen Traubenkirsche sind hier schon gut erkennbar.
Hirschkäferweibchen können bis zu 5 cm groß werden. Die Männchen schaffen sogar 9 cm und sind damit die größten Käfer Europas.
Gemeinsamer Einsatz für das europäische Naturerbe

Die bodensauren Eichenwälder am Niederrhein sind eine wirkliche Besonderheit. Kleine und oft krumm gewachsene Eichen bedecken große Sandflächen außerhalb der rezenten Rheinaue. Meist handelt es sich um historisch alte Wälder, die sich über Jahrhunderte in adligem Besitz befanden und so die Zeiten überdauert haben. Seit Anfang 2012 kümmert sich die Biologische Station in Wesel gemeinsam mit ihren Partnern um die Eichenwälder, Moore und Heiden in sechs Natura 2000-Gebieten entlang von Rhein und Lippe. Dabei geht es nicht nur um diese europäisch bedeutsamen Lebensräume sondern auch um seltene Tier- und Pflanzenarten wie den Hirschkäfer, den Moorfrosch, die Heidelerche oder die Glockenheide.

Unter fachkundiger Führung von Klaus Kretschmer, Johanna Siewers, Wilhelm Itjeshorst und Paul Schnitzler erkundeten Holger Rößling und Janine Ruffer vom Sandrasen-Projekt in strömendem Regen die beeindruckenden Eichenwälder im Diersfordter Wald mit seinen Mooren und Feuchtheiden.

In den Kaninchenbergen bei Voerde konnten die größten zusammenhängenden Trocken- und Sandheiden am Niederrhein in Augenschein genommen werden. Wie in der „Massower Heide“ in Brandenburg halten hier Schafe die Heidelandschaft jung und offen und machen selbst vor der Amerikanischen Traubenkirsche nicht Halt. Bei der Bekämpfung dieser invasiven Art, die auch im Dahme-Seen-Gebiet ein großes Problem darstellt, wurden am Niederrhein verschiedene Methoden ausprobiert. Vor allem mit dem Ringeln der Baumrinde hat LIFE Eichenwälder sehr gute Erfahrungen gemacht. Dabei wird mit einem Schälmesser auf einem ca. 10 cm breiten Abschnitt des Baumstamms die Rinde samt Kambium entfernt. Danach stirbt der Baum allmählich ab. Sehr beeindruckt und inspiriert waren wir von den verschiedenen Ringel-Werkzeugen, die dabei zum Einsatz kommen können.

Während der Exkursion durch den Diersfordter Wald lief uns auch ein Exemplar des Insekts des Jahres 2012 über den Weg – der Hirschkäfer (Lucanus cervus).

Wir danken dem Team von LIFE Eichenwälder für den wertvollen Erfahrungsaustausch und wünschen alles Gute für einen erfolgreichen Projektabschluss!

Weitere Informationen zu LIFE Eichenwälder gibt es hier.

Das Projekt Sandrasen

In einem gemeinsamen EU-LIFE-Projekt widmen sich die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg und der Naturpark Dahme-Heideseen von 2013 bis 2019 den europaweit stark gefährdeten Sandtrockenrasen.
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Ansprechpartner:
Dr. Holger Rößling (Projektleitung)
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